Ärzte-Protest: Hausärzte-Verbandschef Hoppenthaller tritt zurück

Nach der gescheiterten Revolte der bayerischen Hausärzte zieht Wolfgang Hoppenthaller, der Vorsitzende des Bayerischen Hausärzteverbandes, jetzt persönliche Konsequenzen. Das berichtet die „Süddeutsche Zeitung“. „Liebe Kolleginnen und Kollegen, nach genauer Analyse der nun eingetretenen politischen Situation trete ich von allen politischen Ämtern zurück“, schreibt Hoppenthaller in einem Rundbrief an alle seine rund 7.000 im Hausärzteverband organisierten Kollegen.

Der Brief soll im Laufe des Freitagnachmittags an die Hausarztpraxen im Freistaat verschickt werden. Der Brief sei die Konsequenz daraus, dass am Mittwochabend zu wenige Ärzte Hoppenthallers Appell folgten, geschlossen ihre Kassenzulassung zurückzugeben und damit aus dem Kassensystem auszusteigen. Die vom Hausärzteverband selbst gesetzte 60-Prozent-Marke wurde bei weitem nicht erreicht. Nach der letzten offiziellen Zählung waren es schließlich rund 42 Prozent der in der Arena versammelten Hausärzte, die auf ihren Status als Kassenarzt verzichten wollten. Nach der Stimmenauszählung am Mittwochabend hatte der 63-jährige Hoppenthaller noch persönliche Konsequenzen aus diesem Ergebnis vorerst ausgeschlossen und statt dessen, entgegen ersten Ankündigungen, die Frist verlängert, in der Bayerns Hausärzte ihre Kassenzulassung zurückgeben. Dies wäre der 18. Februar, 24 Uhr gewesen. Doch auch das ist Geschichte. „Gleichzeitig haben ich und meine Vorstandskollegen aufgrund der aktuellen Entwicklung entschieden, den Korb zu schließen.“ Seinen Rücktritt von allen Ämtern, also auch vom Amt des Stellvertretenden Vorsitzenden des Deutschen Hausärzteverbandes, begründet Hoppenthaller in seinem Brief damit, „künftigen Verhandlungen mit der Bayerischen Staatsregierung und mit den Krankenkassen nicht im Wege zu stehen.“

Diese Meldung aus München wurde am 23.12.2010 um 15:15 Uhr mit den Stichworten DEU, Gesundheit, Arbeitsmarkt übertragen.

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