Italien: Hohe Haftstrafen für Ärzte der Klinik des Horrors

Es mag zwar ein wenig nach einem schlechten Splatterfilm klingen, doch in Italien wurden acht Ärzte zu hohen Haftstrafen verurteilt, die unnötige Operationen an Patienten vornahmen um über die Abrechnung Einnahmen zu generieren, Medien sprechen schon von der Klinik des Horrors. Die Ärzte waren in der Santa Rita Klinik in Mailand beschäftigt, wo besagte Ärzte nach bisherigen Erkenntnissen über 80 chirurgische Eingriffe vornahmen, die völlig überflüssig waren. Die Ärzte hätten zum Teil ganze Lungenflügel oder Brustamputationen vorgenommen, so die italienische Zeitung La Republica. Der Chefarzt für Pulmologie Pier Paola Massone wurde deswegen zu fünfzehneinhalb Jahren Haft verurteilt. Der Richter sprach von Massone als „grausam, übelwollend und lässt auch nur einen Hauch von Erbarmen missen.“

Massone sprach nach der Urteilsverkündung, er sei nur der Prügelknabe. Sein Anwalt will in die Revision gehen. Die Vorfälle hätten im Jahr 2004 bis 2007 stattgefunden, somit hatten die Ärzte über 2,5 Millionen Euro mehr über die Krankenversicherungen einnehmen können. Insgesamt sind bislang 83 überflüssige Operationen bekannt, die Ärzte wurden des gemeinschaftlichen Mordes und Mordversuches, sowie der unnötigen Grausamkeit angeklagt. Aufgrund der Operationen sind nach bisherigen Erkenntnissen fünf ältere Patienten gestorben. Nun sprechen die italienischen Medien von der Klinik des Horrors.

In einem konkreten Fall konnten die Ermittler beweisen, das ein Patient von 88 Jahren dreimal an den Lungen operiert wurde, obschon eine Operation völlig ausreichte, der Patient erlag dem schweren Eingriff. Einer 18 jährige musste völlig überflüssig eine Brustamputation über sich ergehen lassen, obwohl keine Notwendigkeit bestand.

Insgesamt wurden 14 Personen angeklagt, die Haftstrafen reichen von sechs bis zu fünfzehn Jahren, zudem müssen die Ärzte jedem Patienten oder deren Angehörigen ein Schmerzensgeld von bis zu 80.000 Euro entrichten, die Ärztezulassung sind ihnen weggenommen und weitere Strafzahlungen werden folgen.

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