Feuerwehrmann Jörg Berger ist an Krebs gestorben

Jörg Berger, der „Feuerwehrmann“ der Bundesliga, ist im Alter von 65 Jahren seinem Krebsleiden erlegen. Der ehemalige Trainer vieler Bundesliga-Vereine und DDR-Jugendtrainer starb im Beisein seiner engsten Familienangehörige am Mittwoch. Berger hatte schon 2002 eine Operation, in der ihm 30 cm an Darm entnommen wurde, 2005 folgte eine weitere OP. In den folgenden drei Jahren musste Berger sich einer Chemotherapie stellen. Nach anfänglichen Erfolgen kam der Krebs immer wieder zurück, dennoch war aufgeben keine Option für Berger.

Berger, der 1979 aus der DDR in den Westen floh, war auch in der ehemaligen DDR anerkannt. Er sollte die Nationalmannschaft von Georg Buschner übernehmen und trainieren. Doch als er 1979 über Jugoslawien in den Westen floh, hatte die Staatssicherheit vor, ihn zu töten, wie die Akteneinsicht 1990 bewies. So erlitt er schon 1980 eine Schwermetallvergiftung, an der er ein Jahr lang litt. Ein Autoreifen, welches sich auf der Autobahn bei der Geschwindigkeit von 160 km/h löste, war ein weiterer Mordversuch.

Jörg Berger musste seine aktive Laufbahn als Fußballer 1970 bei dem 1.FC Lok Leipzig aufgrund einer Verletzung beenden. Darauf wurde er auf der Deutschen Hochschule für Körperkultur in Leipzig zum Fußballtrainer ausgebildet. Nach seiner Flucht übernahm er den Zweitligisten SV Darmstadt 98. Seinen Spitznamen als Feuerwehrmann verdiente Berger sich, als er mehrere Bundesligavereine, meist in letzter Sekunde wie Frankfurt 1999, vor dem Abstieg rettete. Seine größten Erfolge erlebte er mit Frankfurt (1990) und dem FC Schalke (1996), als er jeweils auf dem dritten Platz die Saison beendete. Jörg Berger hinterlässt drei Kinder, noch im letzten Jahr hatte er seine Biographie “ Meine zwei Halbzeiten: Ein Leben in Ost und West“ veröffentlicht.

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