Che´s Kumpel aus Motorrad-Tagebücher gestorben- Alberto Granado tot

Alberto Granado erwarb weltweiten Ruhm, als er Che Guevera auf seiner Motorrad-Reise 1951-1952 durch ganz Südamerika begleitete, diese Reise wurde 2004 (Die Reise des jungen Che, Originaltitel The Motorcycle Diaries) verfilmt. Als Vorlage diente das gleichnamige Buch von Granado. Die Medizinstudenten Granado und Guevera begaben sich 1951 auf einem Motorrad auf eine Reise durch ganz Südamerika, diese Reise sollte prägend sein für Che und seinen weiteren Werdegang. Granado starb nun im Alter von 88 Jahren auf Kuba.

Schon in jungen Jahren machte Granado die Bekanntschaft mit dem jungen Che und gewann seine Freundschaft. Granado kam am 8. August 1922 in in Hernando (Argentinien) auf die Welt. Auf der Universität Cordoba traf er 1945 auf Ernesto Guevera. Die Eindrücke, die beide auf der Reise einfingen, prägten das spätere revolutionäre Leben des Che. Auf einer 500er Maschine der Marke Norton legten sie einen Teil der 8000 Kilometer-Strecke zurück. Nachdem die Maschine nicht mehr fuhr, setzten sie die Reise zu Fuß und Fähre zurück. Sie machten Stationen in Chile (u.A. die alte Stadt Machu Picchu), Peru (hier an einer Lepra-Station, wo beide Reisende arbeiteten), Ecuador, Kolumbien, Venezuela, Panama und sogar in Miami (USA).

In der späteren Betrachtung gab Che wieder wie die Reise sein Weltbild änderte. Die große Diskrepanz zwischen Armut und Reichtum, die Unterdrückung der indigenen Bevölkerungen, die soziale Lage der Minenarbeiter (in Chile), all das ebnete den Weg des radikalen Guerillero. Nach der Reise legte Che in neun Monaten sein Medizinexamen ab und erwarb den Doktortitel der Medizin und der Chirurgie. Granado blieb in Venezuela, wiederum auf einer Lepra-Station, hängen, als Che nach Miami weiterfuhr. 1955 bekam Granado ein Stipendium, welches ihm einen Aufenthalt in Europa sicherte. Granado durfte am Istituto Superiore di Sanità in Rom studieren, währenddessen besuchte er Frankreich und die Schweiz.

1960 besuchte Granado, auf Einladung Gueveras, Kuba, nach über sechs Jahren der Reise mit Che. 1961 siedelte er mit seiner Familie endgültig nach Kuba, er nahm eine Professurstelle der Universität Havanna als Biochemiker ein. 1962 gründete Granado die medizinische Fakultät der Universität Santiago de Cuba, bis 1974 war er hier lehrender Professor. Ab 1975 gestaltete Granado mehrere Konferenzen, die die genetische Grundlagenforschung des Ostblocks unterstützen sollte. Granado war in der Zucht der Holsstein-Milchkuh maßgeblich involviert. Erst 1978 veröffentlichte er seine Reiseerinnerungen mit Che.

Ab 1986 bis 1990 war Granado Präsident des kubanischen Geninstitutes, unter seiner Führung wurde die kubanische Biotechnik weltweit anerkannt. Zwischen 1991 und 1994 hielt sich Granado zu wissenschaftlichen Untersuchungen abwechselnd in Venezuela und Spanien auf. Bei den Dreharbeiten zu Die Reise des jungen Che war er als Berater tätig. Im Februar 2010 gab er bekannt, ein weiteres Buch zu Che (El Che Confía En Mí, Che vertraute mir) zu veröffentlichen. Granado starb am Samstag, den 5. März.

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