Bischof Walter Mixa: Neben Prügelvorwürfen nun Vorermittlungen zum sexuellen Missbrauch

Der ehemalige Militärbischof und Bischof von Augsburg, Walter Mixa, gerät in Verdacht, einen sexuellen Missbrauch begangen zu haben. Die Anzeige wurde vom Bistum Augsburg gestellt und zwar nach den Richtlinien der Deutschen Bischofskonferenz in Missbrauchsvorfällen innerhalb der Kirche. Im vorliegenden Fall soll Mixa einen Ministranten zu seiner Zeit als Bischof von Eichstätt (1996 bis 2005) missbraucht haben. Der Verteidiger von Mixa, Gerhard Decker, wies umgehend die Vorwürfe zurück. Mixa werde intensiv mit der Staatsanwaltschaft zusammenarbeiten, um die Vorwürfe aufzuklären.

Schon zuvor hat Mixa aufgrund von Gewalt gegen Schutzbefohlene (nach Mixa´s Aussagen: „Watschn“) und Veruntreuungsvorwürfen sein Rücktrittsgesuch an den Papst gerichtet. Seitdem befände sich Mixa, dessen Gesundheit angeschlagen sei, in einem Kloster in der Schweiz. Aus kirchlichen Kreisen ist zu vernehmen, dass der päpstliche Stuhl das Rücktrittsgesuch am Samstag offiziell annehmen wird. Die Prügelvorwürfe wurden erstmals im März erhoben. Anfangs bestritt Mixa jegliche Gewaltanwendung, dann hieß es, es hätte „Watschn“ gegeben. Sehr befremdlich muss wirken, als Mixa Gespräche mit den Opfern anbot, gleichzeitig beharrte er auf seine Unschuld. Er habe auch Stiftungsgelder für ein Kinderheim zweckentfremdet und habe stattdessen Antiquitäten für sein Bistum angeschafft.

Seinerzeit hat Mixa kontroverse Äußerungen von sich gegeben, so verglich er Schwangerschaftsabbrüche mit dem Holocaust, bezeichnete Frauen als Gebärmaschinen, weil Kinderbetreungsstätten Frauen dazu verleite, gleich nach der Geburt zur Arbeit zu gehen, und Atheismus (also eine gottlose Gesellschaft) habe Nationalsozialismus und Sowjetkommunismus erst ermöglicht. Sexueller Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche sei durch die „sexuelle Revolution“ in der 68er Bewegung begünstigt worden.

Falls die neuen Vorwürfe stimmen sollte, wäre Mixa einer der größten Heuchler der katholischen Kirche. Einerseits vertrat er erzkonservative Positionen, andererseits nahm er seine eigene Moral selber nicht ernst. Leider ist auf der Internetseite des Augsburger Bistums keine Stellungsnahme zu lesen. Ein schwerer Schlag gegen die Glaubwürdigkeit der katholischen Kirche ist Mixa allemal. Dennoch sei hier wiederholt erwähnt, sexuelle Übergriffe auf Kinder ist ein gesellschaftliches Problem, und nicht nur eines der Kirche.

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