Bischöfin Maria Jepsen: Rücktritt weil sie Missbrauchvorfälle in der evangelischen Kirche vertuschte?

Die Bischöfin der evangelischen Kirche in Hamburg, Maria Jepsen, scheint ihren Rücktritt auf einer heutigen Pressekonferenz bekannt geben zu wollen. Ihr wurde in jüngster Vergangenheit vorgeworfen, Missbrauchsvorfälle in der Kirche nicht würdigend verfolgt zu haben. Der konkrete Vorfall eines Pastors aus Ahrensburg, der in den 70er und 80er Schutzbefohlene Kinder sexuell missbraucht haben soll, scheint der Grund für ihren Rücktritt zu sein. Am heutigen Nachmittag soll eine Pressekonferenz veranstaltet werden.

Bischöfin Jepsen habe von dem Vorfall in Ahrensburg schon 1999 in Kenntnis gehabt, doch betonte Jepsen in einem Interview mit dem NDR, sie hätte damals nur von einer angeblichen Affäre des Pastors mit einer Frau gewusst. Auf der Internetseite der evangelisch-lutherischen Kirche Hamburg gibt Bischof Gerhard Ulrich zu, es seien Fehler in der Vergangenheit gemacht worden. Missbrauch an Kindern ist ein Unrecht, das nicht geduldet werde, so der Vorsitzende der Nordelbischen Kirchenleitung. Doch stellt sich die Kirchenleitung auf die Seite von Jepsen, betont aber, den Vorfall (ob Jepsen Kentnis von den Missbrauchsvorfällen hatte) genauer untersuchen zu wollen.

Die 65 jährige Jepsen ist seit 1992 die erste Bischöfin der evangelischen Kirche Deutschlands, ein Bericht des Spiegels vom 10. Juli brachte den Stein ins Rollen. Auch Bischof  Walter Mixa musste am 8. Mai 2010 seinen Hut nehmen. Dennoch sei bemerkt, dass Pädophilie ein gesellschaftliches Problem ist, und nicht nur eines der Kirchen.

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