Australische Schule streicht das Wort “gay” aus einem Kinderlied

In 1932 hatte eine Musiklehrerin aus Melbourne, Victoria während dem Kirchenbesuch eine „Eingebung“. Sie ging heim und schrieb ein australisches Lied. Seitdem ist „Kookaburra Sits In The Old Gum Tree“ ein beliebtes und oft gesungenes australisches Kinderlied.

„Kookaburra Sits In The Old Gum Tree“

Kookaburra sits in the old gum tree…

Merry merry king of the bush is he!

Laugh cookaburra

laugh cookaburra

Gay your life must be

ha ha ha

gay your life must be!

„Kookaburra sitzt im alten Eukalyptusbaum“ Kookaburra sitzt im alten Eukalyptusbaum…

Er ist ein fröhlicher fröhlicher König des Buschs!

Lach Kookaburra

Lach Kookaburra

Dein Leben scheint heiter zu sein

Ha ha ha

Dein Leben scheint heiter zu sein!

Gay aus dem englischen übersetzt heißt heiter, lustig, fröhlich, bunt. In der heutigen Zeit bedeutet gay aus dem englischen übersetzt auch homosexuell, schwul, lesbisch.

Die Strophe „Gay your life must be“ erschien dem Direktor einer Schule in Melbourne, Victoria, Australien einfach als inadäquat und wurde kurzerhand in „Fun your life must be“ umbenannt. Der Schuldirektor wollte sich politisch korrekt verhalten, tat aber genau das Gegenteil mit seiner unüberlegten Reaktion auf die vielen Kinder, die sich auf dem Schulhof gegenseitig mit „gay“ beschimpfen. „Wenn immer das Lied gesungen wurde, gab es an der Stelle „gay your life must be!“ großes Gelächter“.

Australien ist ein englischsprachiges Land. Warum kennen die Kinder die Bedeutung des Wortes gay = lustig, fröhlich, nicht? Warum muss man beim Wort Homosexualität kichern? Die Lehrer hätten die Situation als Chance nutzen können, den Kindern die Bedeutung des Wortes zu erklären und sie gleichzeitig über Homosexualität aufzuklären. Verstecken die Lehrer sich mit dem Austauschen des Begriffs vor der Aufgabe? Homosexualität sollte schon lange kein Tabuthema mehr sein. Homosexualität sollte von der Gesellschaft akzeptiert und respektiert werden. Mit dem Austausch des Wortes hat der Schuldirektor einen großen Schritt zurück gemacht und Lesben und Schwulen keinen Gefallen getan.

Die Autorin Dorothée Lefering lebt seit 2006 in Australien. Noch mehr Eindrücke aus Down Under können Sie auf dem Blog der Autorin gewinnen.

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